Malteser Kempen suchen Unterstützung

Überraschung bei der Stadtversammlung 16.05.2011 der Kempener Malteser: Geschäftsführer Jürgen Lindenlauf wechselt nach Düren, wird Stellvertreter des Diözesangeschäftsführers Wolfgang Heidinger. Und der MHD verliert Zivildienstler.

Keine leichten Zeiten für den rund 3100 Mitglieder zählenden Kempener Stadtverband der Malteser, der rund 40 Aktive im Sanitätsdienst zählt. So kommt auf den Stadtverband neben dem Verlust der Zivildienstleistenden auch noch wegen der Beförderung von Lindenlauf die Suche nach einem neuen Geschäftsführer zu. 

Um Ehrenamtler werben 

Dennoch sah der Vorsitzende des Stadtverbands, Kurt Heinz, bei der Versammlung am Freitagabend zuversichtlich in die Zukunft. Es haben sich in der Stadt gute Strukturen entwickelt, gleichzeitig arbeiten die Kempener Malteser gut mit anderen Stadtverbänden zusammen. 

So ist unter anderem aus Mönchengladbach als Leihgabe ein Krankentransportwagen zu erwarten. Ganz wichtig, so Heinz, sei die Werbung um Freiwillige, die die Aufgaben der Zivildienstleistenden übernehmen, die wegen der Bundeswehrreform wegfallen. 
 "Es fällt immer schwerer, Ehrenamtler zu finden", bedauerte er. Deshalb appellierte er an die rund 35 Besucher, im Freundes- und Bekanntenkreis zu werben. Über den Bundesfreiwilligendienst kann man sich für sechs, zwölf oder 24 Monate für einen Freiwilligendienst bewerben. 
Dies gilt für junge Menschen bis 27 Jahren, aber auch Rentner können hier eine sinnvolle Aufgabe finden, betonte Heinz. Es wird ein Taschengeld von 310 Euro im Monat gezahlt, dazu kommt ein Essensgeldzuschuss von hundert Euro. 
Der Ausfall von 18 Zivildienstleistenden beim MHD muss irgendwie ausgeglichen werden, sagte Heinz. Er bedauerte am Rande des Treffens, dass die Regelungen insgesamt noch sehr unsicher für die Verbände seien. Zum Beispiel werden die Taschengelder Hartz IV-Empfängern derzeit noch auf ihre Ansprüche angerechnet, was die Tätigkeit beim MHD für sie uninteressant macht. 

Dienste laufen weiter 

Unabhängig vom Wegfall der Zivildienstleistenden werden alle Leistungen der Malteser wie Fahr oder Mahlzeitendienst auf jeden Fall weiter laufen, versicherte Heinz. Erst im Januar sind die Malteser vom Hospital zum Hl. Geist zur Tönisberger Firma Sauels als Lieferant der Mahlzeiten gewechselt. 

Mit Qualität und Preisreduzierung hoffen die Malteser, hier höhere Abnehmerzahlen zu erreichen wie bereits im Fahrdienst geschafft wurde. Sehr gut wird auch die gemeinsam mit den Ehrenamtlichen der Caritas betriebene Kleiderkammer angenommen. 

Neben den normalen Sanitätsdiensten bei Sportveranstaltungen, an der Blauen Lagune, bei Knollenfete oder Martins-Zug und dem Schulsanitätsdienst an der Gesamtschule in Hüls will der Verband den Katastrophenschutz verstärkt aufbauen. 

Kreisbeauftragter Karl Prinz zu Löwenstein, seit kurzem auch Präsident der Malteser, begrüßte diesen Plan und war zuversichtlich, dass das aufgrund der guten Strukturen im Kempener Stadtverband gelingen wird.

Quelle: Rheinische Post