Weil Nähe zählt

Birgit Stienen (links) unterstützt ab sofort Monika Degenhardt als Hospizkoordinatorin bei den Maltesern. Foto: Chris Kleinmann

Die Hospiz-Koordinatorinnen der Malteser stellt die Pandemie vor besondere Herausforderungen. Die Botschaft für Sterbende und deren Angehörige ist aber geblieben: Wir sind für euch da!

Der Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst „Klaus Hemmerle“ im Kreis Viersen hat ein neues Gesicht. Für die in den Ruhestand getretene Renate Land unterstützt ab sofort Birgit Stienen den Malteser Hilfsdienst. „Ich freue mich, dass wir eine Kollegin finden konnten, die bereits über eine mehrjährige Erfahrung als Hospizkoordinatorin verfügt“, sagt Monika Degenhardt, die Schulter an Schulter mit Birgit Stienen arbeitet.

Birgit Stienen blickt auf eine zwölfjährige Erfahrung in der Sterbebegleitung zurück. Für die Caritas im Raum Kevelaer/Geldern hat die 53-Jährige den Hospizdienst aufgebaut. Die Kerkenerin ist gelernte Krankenschwester. und war – wie Monika Degenhardt - in der Schweiz in der Hospizarbeit tätig. Insbesondere während ihrer Tätigkeit in der Universitätsklinik Mainz, wo sie an Blutkrebs erkrankte Patienten versorgte, hat Birgit Stienen ihre Affinität zur Palliativ- und Hospizarbeit entdeckt. Der Raum Kempen/Grefrath als neues Betätigungsfeld ist auch deshalb für sie interessant, „weil ich von meinem Wohnort Stenden mit dem Rad ins Büro fahren kann“. Enger Kontakt zu Netzwerkpartnern ist wichtig „Die Netzwerkarbeit zum Wohle der Betroffenen und deren Angehörige ist mir ein Anliegen“, sagt Birgit Stienen. „Ein guter und enger Kontakt zu allen, die an der Versorgung beteiligt sind, ist elementar.“ Hand in Hand arbeiten, das sei ihr wichtig, um es den Betroffenen nicht noch zusätzlich schwer zu machen. „Wir wollen die Netzwerkpartner unterstützen, indem wir ergänzend und unterstützend tätig sind.“ Zum Beispiel, wenn Pflegeeinrichtungen oder Pflegedienste wenig Zeit hätten. Andere Dienste würden in keiner Weise ersetzt.

Im Thema Nähe sieht Birgit Stienen vor dem Hintergrund Corona die größte Herausforderung für den Hospizdienst „Klaus Hemmerle“. „Wir müssen neue Möglichkeiten des Kontaktes finden und ausprobieren.“ Für den Raum Kempen/Grefrath setzen beide Koordinatorinnen das Signal: Es gibt uns, wir sind für euch da!

Ehrenamtler bilden das Gerüst

Ein erster wichtiger Schritt an neuer Wirkungsstätte ist das Kennenlernen der knapp 60 ehrenamtlichen Sterbebegleiter sowie die kontinuierliche Erweiterung dieses Kreises. „Sie sind das Gerüst unserer Arbeit, das Herz unserer Initiative.“ Deshalb wollen Birgit Stienen und die gleichaltrige Monika Degenhardt weiterhin Befähigungskurse anbieten, in denen Männer und Frauen zu Sterbebegleitern ausgebildet werden. Der Lehrgang befähigt die Teilnehmer in allen Facetten, die vielschichtigen Aufgaben eines Sterbebegleiters fürsorglich wahrnehmen zu können.

Interessierte können sich jederzeit bei den Koordinatorinnen erkundigen bzw. anmelden: 

Telefon 02152 9590-420 oder E-Mail hospizdienst.kreisviersen@malteser.org

Die nun knapp einjährige Pandemiezeit hat den Koordinatorinnen gezeigt, dass Präsenz wichtiger denn je ist. Unter Einhaltung aller vorgegebenen Coronaregeln wie Abstand, Distanz und Schutzmaske-Tragen stehen Birgit Stienen und Monika Degenhardt deshalb in den Hospizbüros in Kempen und Grefrath persönlich und für die individuelle Beratung bereit. Präsenzzeiten sind in Kempen an der Verbindungsstraße 27 Montag, Mittwoch und Freitag 9-14 Uhr sowie in Grefrath an der Mülhausener Straße 29 Dienstag von 9-13 Uhr und Donnerstag von 13-17 Uhr.

Außerhalb dieser Zeit können Termine nach telefonischer Absprache vereinbart werden.

Info-


► Die Inanspruchnahme einer Begleitung durch den Malteser Hospizdienst ist für Betroffene und Angehörige kostenfrei.

► Gegründet worden ist die Hospiz-Initiative unter dem Dach des Malteser Hilfsdienstes vor 27 Jahren in Grefrath.

► Die Begleitungen zu Hause, in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern sind unabhängig von Herkunft, Kultur und Religion der Betroffenen.