Welt-Hospiztag 2021: Hospizarbeit verhindert Suizide – Corona hat Begleitungen verringert

Wenn im Leben Einsamkeit, Schmerz und Not Überhand zu nehmen scheinen und keine Hilfe in Sicht ist, wünschen sich manche Menschen als Ausweg den Tod und wollen ihr Leben beenden. „Einen Suizid kann die Hospizarbeit verhindern helfen", betont Ute Wallraven-Achten, Referentin Soziales Ehrenamt der Malteser Diözese Aachen, aus Anlass des diesjährigen Welt-Hospiztages. „Mit der Beratung zu schmerzlindernden Maßnahmen und persönlicher Zuwendung greifen unsere Hospizbegleiterinnen und -begleiter Leid, Ängste und Sorgen der kranken Menschen auf."
Mit den geschulten, ehrenamtlich Mitarbeitenden könne jede und jeder über Sorgen und auch Sterbewünsche sprechen, so Wallraven-Achten weiter. Die Hospizbegleiterinnen und -begleiter widmen den kranken Menschen viel Zeit und hören zu. Taucht ein Wunsch zu sterben auf, fragen die Mitarbeitenden nach den (Hinter-)Gründen des Sterbewunsches und können oft dazu beitragen, dass körperliche und soziale Ursachen gelindert werden. Neu gewonnene Lebensqualität und erlebte Beziehungen lassen Sterbewünsche in den Hintergrund treten. „Hospizarbeit ist Suizidprävention“, sagt Ute Wallraven-Achten. „Die Malteser helfen mit ihren hospizlichen Angeboten einem – auch assistierten - Suizid entgegen zu wirken. Assistierter Suizid wird von uns weder unterstützt noch geduldet.“
„Umso mehr schmerzt es uns, dass wir durch die Corona-Pandemie nicht so viele Menschen begleiten konnten, wie in den Vorjahren“, bedauert Wallraven-Achten. Insbesondere in der ambulanten Hospizarbeit, in der die kranken Menschen in der eigenen Wohnung daheim oder in einer Altenhilfe-Einrichtung besucht werden, gab es Einschränkungen des persönlichen Kontakts. Vielfach waren die direkten Zugänge verwehrt. Auch wenn regelmäßige Telefongespräche oder Besuche vor dem Wohnungsfenster den Gesprächsfaden aufrecht erhielten, sank die Zahl der Begleitungen im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 35 Prozent. Ähnlich verhielt es sich auch in dem von Lockdown und Ängsten geprägten ersten Halbjahr 2021.
„Wir möchten kranke Menschen und ihre Zugehörigen am Welt-Hospiztag dazu aufrufen, sich durch echte menschliche Zuwendung helfen zu lassen – gerade in den besonders krisenhaften Phasen zum Ende eines Lebens“, sagt Wallraven-Achten. Das Motto des Welthospiztages am 9. Oktober lautet „Leben! Bis zum Schluss.“
Weitere Informationen zu den ambulanten Hospizdiensten der Malteser Diözese Aachen finden Sie hier.